Waldbrand auf Teneriffa
Waldbrand auf Teneriffa Juli 2022
Teneriffa ist nicht nur die größte Insel der Kanaren, sondern wird auch die "Grüne Insel" der Kanaren genannt. Viele Wälder laden zu Wanderungen und ausgiebigen Spaziergängen ein.
Aber gerade in den heißen Monaten des Jahres ist das Bangen, um einen Waldbrand, groß.
In diesem Jahr hat es die Insel schon heftig erwischt, denn in diesem Monat ist ein Brand entstanden, der knapp 3000 Hektar Wald vernichtet hat.
Viele Bedingungen führen dazu, dass ein solcher Brand schnell außer Kontrolle geraten kann. Die Hitze, die Dürre und die Winde sind die wichtigsten Faktoren. Und auch gerade diese Faktoren machen es den Feuerwehrleuten schwer, das Feuer zu bändigen und zu löschen.
So war es auch in diesem Juli. Als das Feuer entstand herrschte gerade eine heftige Hitze über der Insel. Bis zu 40 Grad Celsius wurden in den Wäldern gemessen. Durch einen kleinen Funken kann es entstehen und sich in kürzester Zeit auf eine große Fläche ausbreiten.
Waldbrand auf Teneriffa löschen
Für die Feuerwehr und die Hilfskräfte sind es oft unzugängliche Gebiete, und das Feuer kann nur mithilfe von Löschflugzeugen eingedämmt werden. 12 Löschhubschrauber waren im Einsatz, zusätzlich ein Löschflugzeug, welches vom Festland angefordert wurde. Ein Löschflugzeug hat im Vergleich zum Hubschrauber eine sehr viel höhere Kapazität Löschwasser aufzunehmen.
Leider besitzen die Kanarischen Inseln eine solches Löschflugzeug nicht und es vergeht kostbare Zeit, bis das Flugzeug vom Festland eintrifft.
Nun am 7.Tag des Feuers kann die Feuerwehr verkünden, dass das Feuer eingedämmt ist und damit unter Kontrolle. In den ersten Tagen des Brandes konnte niemand sagen welche Auswirkungen dieses Feuer haben wird.
Der Wind hat einige Male gedreht, war heftiger und weniger heftig.
Menschen wurde evakuiert, konnten aber inzwischen zurückkehren in ihre Häuser. Glücklicherweise kam soweit bekannt niemand zu schaden, und kein Haus und keine Finca ist abgebrannt. Aber die Angst war groß.
Das Ganze noch einmal in Zahlen:
- 2753 Hektar auf einer Länge von 37 km wurden verbrannt
- Im Einsatz waren rund 300 Brifor Mitarbeiter, Feuerwehrleute, Bodenpersonal, Hilfspersonal
- 12 Löschhubschrauber
- 1 Löschflugzeug vom Festland
- 3,5 Millionen Liter Wasser wurden zum Löschen benötigt
- Knapp 600 Menschen wurden evakuiert,
- mindestens 25.000 Tiere mussten sterben
- 8 Tage dauerte das Feuer
Seit dem 9. Tag gilt das Feuer als gelöscht. Jedoch sind immer noch Einsatzkräfte vor Ort, um ein Auflodern der Flammen zu verhindern.
Wir können den Einsatzleuten gar nicht genug danken, für ihre Unermüdlichkeit.
Das Gefühl bei einem Waldbrand
Auch wir, die eine Finca in einer Höhe von ungefähr 600 Metern besitzen, haben uns zeitweise Gedanken darüber gemacht, was wir mitnehmen müssen, wohin wir fliehen könnten, ob wir vorbereitende Maßnahmen treffen können. Es ist nicht nur ein mulmiges und bedrückendes Gefühl, es macht Angst!
Wahrscheinlich sind wir noch einmal mit weniger als einem blauen Auge davongekommen, aber wir werden uns vorbereiten, denn niemand kann sagen, ob es das letzte Mal war.
Das Schlimmste von alle dem ist, dass es wahrscheinlich Brandstiftung war. Zunächst war es nur eine wage Vermutung, doch diese hat sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bestätigt. Wie gewissenlos muss man sein, um eine solche Tat zu begehen. Feuerwehrleute, Hilfskräfte, Menschen, die alles verlieren könnten oder gar sterben könnten.
Das Jahr und die trockene Zeit auf der Insel ist noch lang und hoffen wir, dass es keinen erneuten Brand geben wird!
Die Kanarische Kiefer ist eine widerstandsfähiger und robuster Baum und schlägt glücklicherweise auch nach einem Walbrand wieder aus.
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