Wasser ein kostbares Gut
Auf Teneriffa, aber auch auf allen anderen kanarischen Inseln gibt es kaum Grundwasser, es gibt keine Flüsse und auch keine Seen. Wasser ist ein kostbares Gut. Durch den steigenden Tourismus ist der
Wasserverbrauch stetig gestiegen, aber auch die Bananenplantagen benötigen viel Wasser. Die Inselregierung hat sich zu dem Thema schon einiges einfallen lassen. So gibt es im Süden der Insel
unterirdische Entsalzungsanlagen, um so Trinkwasser zu gewinnen. Die Bananenplantagen arbeiten inzwischen mit anderen Systemen, denn viele Plantagen haben ein Wassersprühsystem und es können damit
bis zu 50% Wasser eingespart werden. Hotels arbeiten mit Wasseraufbereitungsanlagen usw.
Wasser ist eine Ressource mit der äußert vorsichtig und sparsam umgegangen werden sollte.
Die Wasserkanäle
Überall auf der Insel stößt man auf Wasserkanäle. Früher wurde das Wasser einfach durch diese Kanäle laufen gelassen.Durch viele dieser Kanäle rauscht immer noch das Wasser, aber mancher Orts sieht
man auch schon leere Wasserkanäle und Plastikrohre, die daneben mit Wasser gefüllt herlaufen. Als Spaziergänger mit Hund ist es immer wieder eine große Freude, wenn man bei großer Hitze an einen
dieser Wasserkanäle kommt, die Abdeckplatten teilweise defekt oder angehoben sind und der Hund in Ruhe seinen Durst stillen kann.
Diese Wasserkanäle bzw. Plastikrohre versorgen die ganze Insel mit Wasser.
Galerias auf Teneriffa
Aber woher kommt das Wasser? Aus den sogenannten Galerias. Das sind Stollen, die horizontal in den Berg gebaut wurden und der Wassergewinnung dienen. Unten auf dem Bild sieht man den Eingang einer
solchen Galeria. Der Zutritt dieser Galerias ist im Allgemeinen verboten, da in den vergangenen Jahren viele Unfälle passiert sind. Viele Galerias sind aber auch inzwischen wieder geschlossen, weil
sie keinen Ertrag mehr bringen.
Galerias und die kanarische Fichte
Das System der Galerias ist ein sehr intelligentes und ausgetüfteltes System. Die ersten Galerias wurden schon 1840 gebaut. Mehr als 1000 Bauschächte existieren auf der Insel und ca 4000 km lange
Kanäle und Wasserrohre sind auf der gesamten Insel verteilt. Im Norden der Insel gibt es viele bewaldetet Gebiete. Hier regnet es häufig aus der Passatwolke und das Wasser versickert im Boden. Auch
die kanarische Kiefer dient der Wassergewinnung und diese ist auf der Insel besonders wertvoll. Sie sammelt Feuchtigkeit und gibt sie so langsam und stetig an den Boden ab. Über das Vulkangestein
sickert das Wasser in den Stollen und muss hier nur noch gereinigt werden.
Das Wasser gehört Aktionären
ie Wasserwirtschaft wird hier auf der Insel durch private Unternehmen geregelt. Die Stollen befinden sich in privater Hand und werden durch Aktionäre unterhalten und unterstützt. Mit Wasseraktien
wird spekuliert und wie das häufig so ist, steigt mit erhöhter Nachfrage der Wert der Aktie.
Cascada de Lomo Morin auf Teneriffa
In Los Silos sieht man einen großen weißen Felsen, Cascada de Lomo Morin. In Tierra del Trigo hatte man eine sehr kalkhaltige Galeria gefunden. So konnte man das Wasser nicht nutzen, weder für die
Landwirtschaft noch für die Trinkwasserversorgung. Irgendwie musste das Wasser entmineralisiert werden und dazu bot sich dieser große Felsen an. Das Wasser wird hierübergeleitet und unten wieder
aufgefangen. Der Kalk trennt sich hier von dem Wasser.
In vielen Orten auf der Insel gibt es eine öffentliche Quelle "Fuente". Hier können die Bürger mit eigenen Gefäßen das Wasser holen und es als Trinkwasser verwenden.
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