Im Oktober startet bei uns endlich wieder die Feigenzeit. Bei jedem Spaziergang findet wir hier oben irgendwo ein Feigenbaum, der gerade Früchte trägt. In diesem Jahr sind sie besonders groß und

dick. Zuerst dachten wir, dass es in diesem Jahr nichts werden wird, weil es nicht oder nur sehr wenig geregnet hat, und wir im Sommer nur wenig Fruchtansätze gesehen haben. Aber dann war die Freude um so größer!

Feigen gibt es in den verschiedensten Formen und auch Farben. Bekannt ist wahrscheinlich jedem die lila Feige mit einer runden Form. Aber es gibt auch gelbe und grüne Feigen, und Feigen, die eher

flaschenförmig sind. Auch der Geschmack kann sehr unterschiedlich sein, die meisten schmecken sehr süß, aber je nach dem wo sie reifen, können sie auch einmal eher wässrig und neutral schmecken.

Viele Menschen lieben die Feigen, andere können diesen Früchten jedoch nichts abgewinnen. Für uns ist es jedoch immer wieder ein Erlebnis eine frische Feige zu pflücken und auch zu essen. Wenn unsere Hunde mitbekommen haben, dass Feigenzeit ist, so ist es oft ein Wettlauf, wer zuerst die Feigen ernten darf. Unsere Hunde sind ganz versessen auf die Feigen. 

Wie gesagt begegnen uns die Feigen bei fast jedem Spaziergang hier oben in den Bergen, aber nur weil die Feigen in Gebieten wachsen, in denen man meint sie gehören niemand, ist es dennoch verboten die 

Feigen zu pflücken und mitzunehmen, oder besser gesagt, es wird gar nicht gerne gesehen. Das war nämlich eines unserer Erlebnisse. Wir waren in dem Glauben nichts Böses zu tun, dachten, dass es wilde Bäume sind und haben fleißig

gepflückt. Wir wurden aber schnell eines Besseren belehrt, denn ein Bauer kam und hat uns „verscheucht“, allerdings auf eine sehr liebevolle Art und Weise. Es gibt kein Niemandsland hier oben in den

Bergen, irgend jemanden gehört immer das Stück Land, auch wenn kein Zaun gespannt ist. Seitdem pflücken wir natürlich keine mehr bzw. nur noch die ein oder andere beim Spazierengehen. Für den

eigentlichen Verzehr kaufen wir die frischen Feigen in einer "Fruteria", so werden hier die Obst-und Gemüseläden genannt. 

Gebratene Feigen: Für uns ist die leckerste Verarbeitung der Feigen das Braten in der Pfanne. Mit ein wenig Butter werden die Feigen in der Pfanne langsam gebraten bis sie zerfallen. Sind sie nicht

süß genug, so kommt ein bisschen Honig dazu. Das ist allerdings nur sehr selten nötig. Dann werden die warmen Feigen mit Joghurt gegessen.

Feigeneis: Die Feigen werden gefroren und dann einfach nur mit kaltem Joghurt püriert.

Feigenmus: Die Feigen werden püriert und mit ein bisschen Dijonsenf und Honig gemischt. Der Feigenmus ist besonders gut geeignet für Queso blanco. Am besten eignet sich dafür eine Mischung aus Ziegenkäse und Käse von der Kuh. Dieser wird hier "Queso blanco mezcla" genannt. Dieser wird in einer Pfanne gebraten und mit dem Feigenmus serviert. Ist der Käse gebraten nennt man ihn hier "Queso asado". Ein Genuss! 

Ich könnte die Liste noch unendlich fortsetzen, aber im Internet findet man eine Menge mehr Rezepte.