Tourismus auf Teneriffa
Tourismus auf Teneriffa: Zwischen wirtschaftlicher Abhängigkeit und wachsendem Widerstand. Warum protestieren Einheimische, und wie kann nachhaltiger Tourismus gelingen? Jetzt mehr erfahren.
Immer mehr Einheimische auf Teneriffa demonstrieren gegen die negativen Auswirkungen des Massentourismus. Gleichzeitig ist der Tourismus die wichtigste Einkommensquelle der Insel. Ein Blick auf Ursachen, Abhängigkeiten und Lösungsansätze.
Proteste auf Teneriffa: Warum sagen die Einheimischen „Touristen, geht nach Hause“
Im Frühjahr 2024 gingen auf den Kanarischen Inseln zehntausende Menschen auf die Straße. Ihr Protest: ein Weckruf gegen ein aus ihrer Sicht ungerechtes Tourismusmodell.
Wachsende Kritik an Massentourismus
- Die Bewegung „Canarias tiene un límite“ kritisiert:
- Wohnraummangel durch Ferienvermietung
- Überfüllte Strände und Wanderwege
- Wasserknappheit und Umweltzerstörung
- Kaum Beteiligung der Bevölkerung an den Gewinnen
Hinzu kommt die Symbolkraft von Großprojekten wie "Cuna del Alma"- ein Luxusresort in geschützten Küstenzonen. Aktivisten organisierten Hungerstreiks und forderten einen Baustopp. Der Protest gegen solche Projekte steht stellvertretend für ein größeres Unbehagen: Die Angst, dass die Insel ihre Identität verliert.
„Unsere Inseln sind keine Ware!“

Tourismus als Lebensader: Wie wichtig ist er für die Kanaren?
Trotz aller Kritik – ohne Tourismus wäre Teneriffas Wirtschaft kaum überlebensfähig.
Wichtige Kennzahlen
- 35 % des BIP der Kanaren stammen aus dem Tourismus
- Über 40 % der Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt davon ab
- 2023: 16,7 Millionen Besucher auf allen Inseln
- Über 22 Milliarden Euro Einnahmen
Besonders auf Teneriffa sichert der Sektor über 68.000 Jobs – vom Hotel bis zur Autovermietung. Auch zahlreiche indirekte Bereiche wie Lebensmittelproduktion, Handwerk oder Transport profitieren von der touristischen Nachfrage.

Warum wächst die Unzufriedenheit trotz voller Hotels?
Obwohl der Sektor boomt, arbeiten viele Menschen im Niedriglohnsektor. Gleichzeitig steigen die Lebenshaltungskosten. Die größten Verdiener sind immer noch die Hotelbesitzer. Das Personal spürt bis auf viel mehr Arbeit nur wenig Positives.
Die Insel ist am Limit und damit auch die Bevölkerung.
Was passiert, wenn keine Touristen mehr kommen?
Ein plötzlicher Einbruch im Tourismus hätte dramatische Folgen:
- Verlust von Arbeitsplätzen
- Weniger Steuereinnahmen für Schulen, Straßen, Soziales
- Abwanderung junger Menschen
- Zunehmende Armut
Fazit: Ein kompletter Rückgang des Tourismus wäre katastrophal.
Wege in die Zukunft: Nachhaltiger Tourismus für Teneriffa
Die Lösung liegt in einem faireren, gerechteren und umweltschonenden Tourismusmodell.
Dies sind die wichtigsten Punkte, die gefordert werden:
- Qualität statt Quantität
- Faire Beteiligung
- Umweltschutz ernst nehmen
Qualität statt Quantität
Tipp: wer das ruhige Teneriffa erleben möchte, findet in unserem Casa Madera La Vega einen nachhaltigen Rückzugsort im grünen Norden der Insel
Faire Beteiligung
Begrenzung von Ferienwohnungen. Mehr Kontrolle der Behörden von illegalen Mietwohnungen für Feriengäste
Umweltschutz ernst nehmen
vermehrter Einsatz von Kläranlagen
Wanderurlaub im Anaga-Gebirge.

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